Erfolg einer Petition: Deutsch-Nepalesische Entwicklungszusammenarbeit wird fortgeführt

Juli 31, 2022

NGOs können auch auf staatlicher Ebene in der Entwicklungszusammenarbeit etwas verändern. Zusammen mit der Deutsch-Nepalischen Gesellschaft e.V. (DNG) und der im NGO Forum zusammengeschlossenen Vereine hat ein Engagement über mehrere Jahre zum Erfolg geführt.

Alter Palast in Patan, Nepal, mit Nepelesicher und Deutscher Fahne

Aus für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit

Im Mai 2020 hatte das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Rahmen des Reformkonzeptes „BMZ 2030“ angekündigt, die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit 25 Ländern, darunter auch Nepal, zu beenden. Darunter befanden sich neun Länder, die zu den Least Developed Countries, also den ärmsten Ländern der Welt gehören – dazu zählt auch Nepal! Gerade zu Beginn der Covid-19 Pandemie mit Unterbrechung von Versorgungswegen und großer Verunsicherung war das ein negatives Zeichen.

Start der Online-Petition "Solidarität zeigen!"

Als wir vom Ausstieg des BMZ aus der bilateralen Zusammenarbeit mit Nepal erfahren haben, hat der Long Yang e.V. in Kooperation mit der DNG gemeinsam sowohl einen offenen Brief an den damaligen Minister Müller adressiert, als auch eine Online-Petition unter dem Motto „Solidarität zeigen!“ ins Leben gerufen, um an die Weiterführung der bilateralen Zusammenarbeit zu appellieren. Die Aktion wurde sofort von vielen deutschen NGOs und Privatpersonen unterstützt, die sich in Nepal engagieren.

Übersicht zur Aktion “Solidarität zeigen” Deutsch-Nepalesische Entwicklungszusammenarbeit fortführen

  • Mit einer Petition und einem offenen Brief haben sich über 2.000 Privatpersonen und 60 NGOs dafür eingesetzt, die gemeinsame Entwicklungsarbeit von Staat und Zivilgesellschaft erfolgreich fortzuführen und wichtige Reformprozesse und positive Veränderungen zu unterstützen, die den Menschen im Land ein eigenverantwortliches Leben ermöglichen.
  • In einem Online-Dialog im Juni 2020 diskutierten deutsche und nepalesische Akteure der Zivilgesellschaft, Bundestagsabgeordnete bzw. ihre Büroleiter und eine Vertreterin des BMZ wichtige Fragen der Zusammenarbeit und die Folgen der Beendigung des deutschen Engagements.
  • Im September 2020 bezogen wir im Rahmen der Ländergespräche des BMZ Position.
  • Und schließlich haben wir uns im Dezember 2021 an die neue Regierung in Person der Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit der Bitte gewandt, eine Neubewertung der Lage vorzunehmen.

Dieses gemeinsame Engagement hat sich ausgezahlt

Am 26.06.2022 hat die Deutsche Botschaft in Nepal die Entscheidung des BMZ bekannt gegeben, die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit auch über 2023 hinaus fortzusetzen und ein entsprechendes Schreiben an Premierminister Deuba durch den Deutschen Botschafter übergeben. Damit wurde der Grundstein gelegt, Nepal auch künftig beim Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele zu unterstützen und positive Änderungen für die Menschen vor Ort zu bewirken.

Ohne den Einsatz so vieler Personen und NGOs, die gezeigt haben, dass ihnen das Thema wirklich am Herzen liegt, wäre dies nicht möglich gewesen!

Wir möchten uns daher ganz herzlich bei Ihnen bedanken, uns gemeinsam über diese positive Nachricht freuen und die Menschen in Nepal auch in Zukunft in einer nachhaltigen, eigenverantwortlichen Entwicklung unterstützen.